Für eine komplette Liste an verfügbaren Optionen lies bitte die Manpage. Die Syntax für eine Standard Video CD (VCS) lautet wie folgt:
mplayer vcd://<Track>
[-cdrom-device<Gerät>
]
Beispiel:
mplayer vcd://2 -cdrom-device /dev/hdc
Das Standard-VCD-Gerät ist /dev/cdrom
. Wenn deine
Installation davon abweicht, erstelle einen Symlink oder gib das genaue Gerät auf
der Kommandozeile an mit der Option -cdrom-device
.
Mindenstens Plextor und einige SCSI-CD-ROM-Laufwerke von Toshiba haben eine
schreckliche VCD-Leseleistung. Das liegt daran, daß der
ioctl
CDROMREADRAW für diese Laufwerke
nicht vollstaendig implementiert ist. Wenn du ein bisschen Fachwissen über
SCSI- Programmierung hast, hilf uns
bitte, allgemeine SCSI-Unterstützggung für VCDs zu implementieren.
Inzwischen kannst du die Daten von VCDs mit readvcd extrahieren und die ausgegebene Datei mit MPlayer abspielen.
VCD-Struktur. Eine Video CD (VCD) besteht aus CD-ROM XA Sektoren, z.B. CD-ROM Mode 2 Form 1 und 2 Tracks:
Der erste Track ist im Format Mode 2 Form 2, was bedeutet, dass es L2-Fehlerkorrektur benutzt. Der Track enthält ein ISO-9660 Dateisystem mit 2048 Bytes/Sektor. Das Dateisystem enthält VCD Metadata-Informationen ebenso wie Standbilder, welche oft in Menüs benutzt werden. MPEG-Segmente für Menüs können auch im ersten Track gespeichert werden, die MPEGs müssen aber in eine Serie von 150-Sektoren-Einheiten gestückelt werden. Das ISO-9660 Dateisystem kann auch noch andere Dateien oder Programme enthalten, welche nicht für VCD-Betrieb erforderlich sind.
Der zweite und die restlichen Tracks sind generelle rohe 2324 Bytes/Sektor
MPEG (Film) Tracks, welche ein MPEG-PS-Datenpaket pro Sektor enthalten.
Diese sind im Format Mode 2 Form 1, so dass sie mehr Daten pro Sektor speichern
können unter dem Verlust einiger Fehlerkorrektur. Es ist ebenso
gültig, CD-DA Tracks in einer VCD nach dem ersten Track zu haben.
Auf manchen Betriebssystemen gibt es ein paar Tricks, diese nicht-ISO-9660-Tracks
im Dateisystem erscheinen zu lassen. Auf anderen Systemen wie GNU/Linux ist
dies (noch) nicht der Fall. Hier können die MPEG-Daten
nicht gemountet werden. Da sich die meisten Filme
in einer solchen Art von Track befinden, solltest du zuerst vcd://2
versuchen.
Es existieren ebenso VCDs ohne einen ersten Track (einzelner Track und überhaupt kein Dateisystem). Diese sind trotzudem abspielbar, können aber nicht gemountet werden.
Die Definition des Video-CD-Standards wird Philips "White Book" genannt und ist im Allgemeinen nicht online verfügbar, da es von Philips käuflich erworben werden muss. Detailliertere Informationen über Video-CDs befindet sich in der vcdimager- Documentation.
.DAT Dateien.
Die ~600 MB Datei, die auf dem ersten Track einer gemounteten VCD sichtbar
ist, ist keine richtige Datei! Es ist ein sogenanntes ISO-Gateway, geschaffen,
um Windows den Zugriff auf solche Tracks zu geben (Windows erlaubt überhaupt
keine direkten Zugriffe auf das Laufwerk). Unter Linux kannst du solche Dateien
weder kopieren noch abspielen (sie enthalten Müll). Unter Windows ist dies
möglich, da Windows ISO9660-Treiber das direkte Lesen der Tracks in diesen
Dateien emuliert. Um eine .DAT Datei wiederzugeben, benötigst du einen
Kernel-Treiber, welcher in der Linux-Version von PowerDVD zu finden ist.
Es hat einen modifizierten ISO9660 Dateisystem-Treiber
(vcdfs/isofs-2.4.X.o
), welcher in der Lage ist,
die rohen Tracks durch diese Schatten-.DAT-Dateien zu emulieren. Wenn du
den Datenträger mit deren Treiber mountest, kannst du die .DAT Dateien
kopieren und sogar mit MPlayer abspielen.
Dies wird jedoch nicht mit dem Standard-ISO9660-Treiber des Linux-Kernels
funktionieren! Benutze statt dessen vcd://
. Alternativen
für das Kopieren von VCDs sind der neue Kernel-Treiber
cdfs
(nicht Bestandteil des offiziellen Kernels), welcher CD-Sessions
als Imagedateien darstellt, und
cdrdao,
ein Bit-für-Bit CD-Grabbing/Kopier-Programm.